Ein einfacher Sturz kann für Patienten und auch Mitarbeiter verheerende Folgen haben, daher sind rutschfeste Bodenbeläge in Krankenhäusern und Pflegeheimen unverzichtbar. Schon bei der Konzeption neuer Räume ist es wichtig, das Sturzrisiko möglichst zu minimieren. Daher sollte der optimale Bodenbelag einen hohen Rutschfestigkeitswert und eine gewisse Oberflächenrauigkeit aufweisen. Darüber hinaus ist es wichtig, einen strapazierbaren und langlebigen Bodenbelag auszuwählen, sodass die Rutschsicherheit über mehrere Jahre gewährleistet ist.
Aber auch Wandsysteme in Krankenhäusern müssen sich anspruchsvollen Herausforderungen stellen. Gerade in der Intensivpflege und im OP gelten hohe Hygieneanforderungen, die zu berücksichtigen sind. Undurchlässige, leicht zu reinigende Wände, die über eine hohe Stoßfestigkeit verfügen, verhindern so Beschädigungen, in denen sich Bakterien ansammeln können.
Rutschfeste Bodenbeläge, die kompatibel mit einem hygienischen Wandsystem sind, bieten daher die perfekte Lösung.
Doch was ist bei der Verlegung eines Sicherheitsbodens und der Montage eines hygienischen Wandsystems zu beachten?
Die jeweiligen Bauchemie-Hersteller geben Hinweise, wie die Abdichtung im Detail auszuführen ist. Aus der Praxis empfiehlt es sich, über die Abdichtung zum Schutz eine Spachtelmassenschicht aufzubringen, damit ein scharfkantiger Gegenstand, der zu Boden fallen sollte nicht sofort die Abdichtungsebene zerstört und spätere Wasserschäden begünstigt. Der Untergrund muss, wie bei jeder anderen Verlegung, ebenfalls der DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten entsprechen.
Abbildung 1:
Bestandteile eines Sicherheitsbodenbelags
Abbildung 2:
Verlegung eines Bodenbelags in ein für Vinylböden geeignetes Ablaufsystem.
Wie anfangs beschrieben, werden Sicherheitsbodenbeläge oftmals in feuchten Umgebungen eingesetzt. Hier eignet sich als Bodenablauf ein System mit Klemmringprinzip, in das der Bodenbelag vertikal eingearbeitet wird und mit einem Klemmring wasserdicht gegen Feuchtigkeit schützt. Sie würde ansonsten unter den Sicherheitsbodenbelag gelangen.
Die Frästiefe sollte 2/3 der Bodenbelagsstärke betragen, bei einem Sicherheitsbodenbelag von Altro sind das 2 mm, da er 3 mm dick ist. Das thermische Verschweißen erfolgt mit einem Handschweißgerät mit einer 5 mm PVC-Schweißdüse, der farblich zum Bodenbelag passenden Schweißschnur und einer Temperatur von 400 °C – 450 °C. Der erste Abstoß, mithilfe eines Abstoßmessers und einer Distanzgabel von ca. 0,7 mm, erfolgt sofort im warmen Zustand.
Der zweite bündige Abstoß erfolgt erst nach dem vollständigen Erkalten der Schweißnaht, wobei die Dauer je nach Raumklima variieren kann.
Generell empfiehlt es sich als Alternative zu einer Silikon Dichtmasse, eine 2K-Dichtmasse zu verwenden. Diese härtet komplett aus, ist farblich passend zum Bodenbelag erhältlich und gilt, anders als Silikon, nicht als Wartungsfuge.
Abbildung 3:
Gefräster und thermisch verschweißter Bodenbelag
Die Wandplatten lassen sich auf verschiedene Arten miteinander verbinden. Für den Verarbeiter ist die gängigste und einfachste Methode die Verwendung des 2-teiligen Verbindungsprofils. Wie auch beim PVC-Bodenbelag lassen sich die Platten thermisch miteinander verschweißen.
Diese Verbindung setzt jedoch ein gewisses Know-how des Verarbeiters voraus und sollte vorher geübt werden. Es empfiehlt es sich ein Probestück herzustellen und vom Endkunden abnehmen zu lassen.
Der Autor
Marcel Franke
Anwendungstechniker
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